Die mehr als 17'000 grossangelegten Flächentests sowie Nachtests im Kanton Graubünden haben nach Angaben der Behörden eine deutliche Wirkung gezeigt. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Südbünden sei um 73 Prozent zurückgegangen. 192 Personen hätten insgesamt frühzeitig isoliert werden können.
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Die Flächen- und Nachtests fanden vom 10. bis 18. Dezember statt. Die Flächentests vom 11. bis 13. Dezember hatten in sechs Gemeinden in den Regionen Maloja, Bernina, Unterengadin und Münstertal eine stark überdurchschnittliche Positivitätsrate – den Anteil der Angesteckten unter den Getesteten – ergeben, wie der Kanton Graubünden am Dienstag mitteilte.
In der Folge habe man an drei Standorten 2092 Nachtests angeordnet. Dabei hätten sich 42 Personen als Träger des Coronavirus erwiesen. Hauptziel der Aktion sei es gewesen, asymptomatische und präsymptomatische Personen frühzeitig aufzuspüren und zu isolieren.
Die Massnahme hat laut der Mitteilung eine hohe Wirkung gezeigt. Lag die Sieben-Tage-Inzidenz in der Woche vom 6. bis 13. Dezember bei 202 Personen, so registrierte man eine Woche später noch 55 Neuinfektionen. Das entspricht einer Abnahme um 73 Prozent. Je mehr und je früher solche Fälle aufgespürt werden könnten, desto weniger weitere Personen würden angesteckt, stellen die Bündner Behörden in der Mitteilung fest.
Zudem seien auch verschiedene Ausbruchstestungen durchgeführt worden. Dabei seien an drei Schulen und in zwei Hotels Infizierte ausgemacht worden. Mit weiterführenden Testungen in deren familiärem Umfeld hätten auch dort Erkrankte gefunden und isoliert werden können. Eine Betriebstestung bei der Rhätischen Bahn (RhB) bei 436 Personen habe zwei positive Resultate ergeben, hiess es weiter.
Der Kanton Graubünden will Anfang Januar neun fixe regionale Testzentren in Betrieb nehmen. Das Ziel sei es, so viele Personen wie möglich zu testen, um Erkrankte frühzeitig zu finden und zu isolieren. Die 7-Tage-Inzidenz im gesamten Kanton Graubünden ist nach wie vor hoch und liegt über dem Schweizer Durchschnitt. (cma/sda)